SÄURE-BASEN-HAUSHALT
Was sind Säuren und Basen?
Säuren sind chemische Verbindungen, die Wasserstoff enthalten, und sauer schmecken. Mit Metallen oder mit Basen reagieren sie chemisch und bilden neutrale Salze. Die wichtigsten Säuren sind Salzsäure, Salpetersäure, Phosphorsäure und Schwefelsäure.
Basen sind als chemische Stoffe gleichsam der Gegenpart der Säuren und werden als basisch oder alkalisch bezeichnet. Mit Säuren reagieren sie und bilden neutrale Salze. Definition pH-Wert.
Der pH-Wert ist der Messwert für den Grad der sauren bzw. basischen Reaktion eines Stoffes. Das Kürzel pH steht für das lateinische potentia hydrogenii und bezeichnet die Reaktionsstärke des Wasserstoffes. Gemessen wird die Konzentration an Wasserstoffionen, die Auskunft gibt über den sauren oder basischen Charakter einer Lösung. Die Skala des Säuregrades reicht von 0 bis 14.
0 ist der stärkste Säuregrad und 14 die höchste basische Reaktion. Bei 7 liegt der neutrale Punkt, den reines Wasser aufweist.
Auswirkungen auf den Organismus
Nicht von ungefähr halten Säurespezialisten Rheuma und die Polyarthritis (schmerzhafte Entzündung verschiedener Gelenke des Körpers) für eine Folge der übermäßigen Ablagerung von Säuren und sonstiger biologischer Gifte im Körper.
Auch die roten Blutkörperchen leiden im zu saurem Milieu. Schmiegsame Blutplättchen werden fest und hart und sie können nicht mehr so gut durch feine Blutgefäße dringen, um auch die äußersten Bereiche des Organismus mit Sauerstoff zu versorgen. Wissenschaftler sprechen dann von einer Säurestarre der roten Blutkörperchen. Unter dieser Säurestarre leiden alle Körperzellen, die zu viel Säure aushalten müssen. Übersäuerte können wiederum über das Blut nur schlechter mit Mikronährstoffen versorgt werden. Als Reaktion auf den Sauerstoffmangel entsteht im Inneren der Zelle vermehrt Milchsäure, wodurch die Zelle noch saurer wird und kann am Ende sogar absterben.
Herzinfarkt und Schlaganfall sind in den Augen der Säurespezialisten die Folge reiner Säurekatastrophen. Deswegen erhält ein Herzinfarktpatient als eine der ersten Maßnahmen eine Infusion mit Natriumhydrogencarbonat genau die Substanz, die der Körper zur Ausscheidung von Säuren selbst herstellt um das Blut wieder schnell fließfähiger zu machen. Interessant. Der Einfluss von Säuren wird erst bei lebensbedrohenden Zuständen berücksichtigt. Im normalen Leben hat man den Eindruck, dass ein Ausgleich des Säure-Basen-Haushaltes normalerweise nicht Teil medizinisch-therapeutischer Ansätze ist!?!
Ausscheidung von Säuren
Die Natur hat uns ein Mechanismus mitgegeben, der die Ausscheidung der Säuren ermöglicht. Bei der Bildung von 1g Magensäure entstehen ca. 2,3g basische Stoffe, die der Körper in Verbindung mit negativ geladenen Mineralien zur Ausscheidung der Säuren benutzt. Der Organismus kann aber bei einer bestehenden Übersäuerung die zur Ausscheidung benötigten Basen nicht alleine produzieren, es funktioniert nur bei gleichzeitiger Herstellung der Magensäure, da das Natriumion der Magensäure zur Basenherstellung benötigt wird. Sodbrennen ist Zeichen einer Säureüberladung.
Unter obigen Aspekt ist das Sodbrennen zwischen den Mahlzeiten nur zu gut verständlich. Der Körper produziert Magensäure, weil er Basen zur Ausscheidung der Säuren benötigt. Da aber der Magen leer ist und kein Speisebrei im Magen die abgesonderte binden kann, greift die Magensäure die Schleimhäute des Magens an. Doch dieser versucht sich vor Schleimhautschädigungen zu schützen, indem er die Säure nach oben oder nach unten entfernt. Schiebt der Magen die zur Verdauung nicht benötigte Säure nach oben in die Speiseröhre, kann das Brennen bis in den Hals hochsteigen. Wenn das häufig passiert, sind starke, zum Teil irrversible Verätzungen der Schleimhaut die Folge. Das Problem liegt dann nicht in einem schlechten Verschluss des Muskels des Mageneingangs, wie Patienten immer wieder hören, das Problem ist mit weit höherer Wahrscheinlichkeit eine Übersäuerung des Organismus.
Wählt der Magen den anderen Ausgang, kommt die Magensäure in den Zwölffingerdarm, dessen Schleimhaut die hohe Säurebelastung ebenfalls nicht verkraften kann und mit Geschwüren darauf reagiert. Studien an Mäusen und Ratten haben gezeigt, dass Zwölffingerdarmsgeschwüre während einer konsequenten Entsäuerungstherapie verschwanden. Menschen reagieren ebenfalls äußerst positiv auf magensäurebedingte Beschwerden des Verdauungstraktes.
Früher war im Akutzustand des Sodbrennens ein Antazidum Mittel der Wahl. Es hat geholfen, Säure schnell zu binden. In der moderneren Therapie werden Protonenpumpenblocker (Substanz z.B. Omeprazol) eingesetzt, um die Bildung der Magensäure einzuschränken. Prinzipiell hat der Einsatz von „Magensäureblockern“ den Nachteil, dass damit die Entgiftungsfähigkeit von Säuren eingeschränkt wird, denn weniger Magensäure heißt auch weniger Bildung basischer Stoffe zur Säureausscheidung!
Welchen Sinn macht es dann, die Magensäureproduktion zu blockieren, wenn dadurch die dringend benötigte Basenproduktion auch blockiert wird?
Ohne Basen keine Ausscheidung von Säuren aus dem Körper. Das Resultat der Säureproduktionsblockade ist eine weitere Versäuerung des Organismus mit immer stärker werdenden chronischen oder plötzlich neu auftretenden Beschwerden. Die werden meist mit Medikamenten (die ihrerseits wieder säurebildend wirken) bekämpft. Ein Teufelskreis beginnt, denn Medikamente fördern die Übersäuerung noch mehr und kann nur mit einer konsequenten Entsäuerungstherapie unterbrochen werden.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen